Samstag, 30. Oktober 2010

Sicherheit

Ich hab ja schonmal was zur Sicherheit geschrieben, aber nach ein paar Wochen mehr ist mir noch was anderes bewusst geworden. Mir selbst kommt die Stadt wirklich sehr sicher vor. Nachdem ich jetzt auch schon ein paar Mal nachts unterwegs war, kann ich die allgemeinen Bedenken nur schwer teilen.
Im normalen Alltag sind mir jetzt aber ein paar lustige Verhaltensweisen der Argentinier aufgefallen. Erstens ist die Tasche/Rucksack in der U-Bahn, dem Bus oder anderen öffenlichen Plätzen, an denen gestanden wird, immer vor der Brust. Wenn nicht, wird man auch gerne mal darauf hingewiesen die Tasche doch vom Rücken zu nehmen.

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Fußball

Ja, ich muss mal einen eigenen Eintrag zum Fußball machen. Das ist hier echt ein Phänomen. Alle und da bin ich mir ziemlich sicher, weil mich jeder darauf anspricht wenn er hört das ich aus Deutschland komme, männichen Argentinier sind besessen von Fußball. "Wer ist deine Lieblingsmanschafft?" "Bayern/Schalke, tolle Mannschaft!" "Ah, Deutschland hat uns in der WM besiegt!" sind so Standardphrasen. Kann ich nicht wirklich was zu sagen und wenn ich ehrlich antworte "Ich interessiere mich nicht so für Fußball und hab keine Ahnung davon." töte ich mit 100%-iger Sicherheit jede Unterhaltung. Die einzige Möglichkeit um das ganze noch zu retten ist den lokalen Fußball (Boca Junior, River Plate) zu loben und zu behaupten wie toll man doch die Leidenschaft der Argentinier für den Fußball findet. Dann bewegt man sich aber auf dem schmalen Grat zwischen Smalltalk und Fußballtalk und kann nur hoffen dass es mit Smalltalk weitergeht.
Jedenfalls hab ich beschlossen, trotz meiner Abneigung gegen Fußball, mal abgesehen vom Wiesenfußball, mal zu einer Cancha (Fußballturnier) zu gehen. Zumindest einmal sollte ich das wohl erlebt haben.

Mittwoch, 27. Oktober 2010

jetzt ist auch schon wieder alles besser. ich glaube ich kann dann im februar gucken ob ich den entwurf weiter mache oder doch auf das museum abspringe. vielleicht steht mir auch ein zimmer in realejo (altes jüdisches viertel zur veerfügung. yeeeah
ansonsten ist es wirklich erstaunlich wie wenig ich zu tun habe, i.e. nothing. ich muss zwar ständig hin un her rennen, aber die tapas trainieren sich ja auch nicht von alleine weg...hihihi

Kirchner, Censo, San Miguel und Colonia

Zug in San Miguel
Gestern war ich für ein Studienprojekt unterwegs, nach San Miguel ein Vorort von Buenos Aires. Wir sollten im Rahmen des Kurses Geografía de la Circulación ein Transportzentrum und die Fahrt dorthin untersuchen, in meinem Fall San Miguel. Das war dann auch das erste Mal dass ich mehr vom Land als Buenos Aires gesehen habe. Ich bin an illegalen Häusern der "papelitos" vorbeigekommen. Hab alte Industriehallen, Gated Communities und ganz gewöhnliche Ortschaften gesehen. Im Großen und Ganzen unterscheidet sich das aber nicht so stark von den Europäischen Städten mit ihren Vororten. Natürlich gibt es hier besonderheiten, aber das Gefühl ist das gleiche.
Was mich dabei aber sehr angenehm überrascht hat war der Komfort der Zugfahrt. Ein traumhafter Sitzabstand, bequeme Sitze und verhältnismäßig ruhige Fahrt. Insgesamt eine eher langsame Zugfahrt, sehr voll und die Türen waren permanent offen, aber ich hatte schlimmeres erwartet und hätte nichts dagegen, wenn es in Deutschland ein paar dieser Züge gäbe.

Freitag, 22. Oktober 2010

na, weiss nicht. ich bin gerade etwas von der uni hier enttäuscht. man baut hier irgendwie nicht so mofdelle wie man das gewohnt ist. und ich weiss nciht ob ich den professer wechseln soll. der ist sehr cool und wir machen ien projekt über ein jahr im arabischen viertel in granada. daselbe könnte ich auch mit einem aderen professer machen, aber dann als zweiten teil noch ein kunstmuseum in granada. die studentne sagen aber, dass das (natürlich) viel mehr arbeit sein.
ich weiss nciht ob, wenn ich nur diesen einen teil mache, das dann "the easy way out ist". ich habe auch große lust ein museum zu machen, aber ich wil mich auch nicht extra mit arbeit zuballern. hiiiiiilfe!!!

Sonntag, 17. Oktober 2010

Oktoberfest Américain


Ich verstehe mich nicht wirklich als bayrisch. Und obwohl ich immer gerne zum dörflichen Maifest gegangen bin, war ich noch nie auf dem Oktoberfest in München. Tja, meine erste Oktoberfest-Erfahrung hatte ich also dieses Wochenende in Jacksonward, Richmond.
Meine Mitbewohnerin Amy und ich schwingen uns Samstagabend aufs Fahrrad in den benachbarten Stadtteil Jackson Ward, dabei überqueren wir Broad Street, vierspurige Grenze zwischen dem weißen und dem schwarzen Richmond, nächste rechts, dann links, schon da.
Oh, eine riesige Weißwurst lugt über die Mauer, die den Hinterhof von der Straße abgrenzt. Viele Gäste haben sich in an Trachten erinnernde, dennoch sehr hippe Klamotten geworfen und ihre größten Krüge mitgebracht, in guter alter amerikanischer DIY-Arts-and-Crafts-Manier hat sich hier einer einen beeindruckenden Bratwursthut gebastelt. Es gibt Münchner Hofbräu Oktoberfest-Bier und Pabst Blue Ribbon vom Faß, echte deutsche Bierzelt-Party-Musik dröhnt aus den Boxen. Der Gastgeber ist amerikanischer Schwabe, ach, schön hört sich das an. Weißwürste, Sauerkraut, Blaukraut, Kartoffelsalat, Spätzle und wirklich gute selbstgelaugte und -gebackene Brezeln. Ziemlich authentisch, das muss ich den Gästen hier immer wieder bestätigen, und das tu ich nicht nur aus der obligatorischen Freundlichkeit.
Glücklicherweise wird die Musik bald gegen Oldschool HipHop ausgetauscht, und ich muss sagen, so ein Oktoberfest américain würd ich jederzeit wieder besuchen.
Prost!

Montag, 11. Oktober 2010

die erasmus-randomness


irgendwie fragt man sich manchmal, was bleibt, wenn der ganze trubel vorbei is. sind das jetzt nur freunde, weil alle
allein sind und jeder unbedingt alles mitnehmen will und 200% spaß haben möchte?
spaß ist auch so ne sache. überrascht mich echt, wie niveaulos viele schweden feiern gehn. die musik ist in vielen nations der selbe bunte mix aus aktuellen chartknallern und deren remixes. und deren remixes. ganz zu schweigen von vielen erasmen, die anscheinend echt die punkte auf der erasmus-
abschlepp-skala zählen und assi besoff kurz vor ladenschluss dann jemandem die zunge in den hals stecken, um einen ( bei schweden zwei) punkte mehr zu kriegen. es sei denn man hat das betreffende land vorher schonmal beglückt, dann gibts natürlich keine weiteren punkte.
lesen auch eltern den blog? naja unsre seien versichert, wir sind nicht so ;) meißtens. randomness irgendwie. nix is von dauer, nix is begründet, nix is irgendwie was. versteht mich recht, ich mein diese ganzen 'spaß'-sachen, die man hauptsächlich beschwipst unternimmt. erfrischend dagegn ist immernoch vieles: nations mit guter musik und livebands, die landschaft, kanelbullar, süßigkeitenregale im supermarkt, schwedische sprache, leute anschauen, nochmal kanelbullar essen und auch die uni. thema sustainable urban design, da haste mal was nachhaltiges. auch wenn man mal ein grüppchen gleichgesinnter gefunden hat (komischerweise überwiegend deutsche), isses alles irgedwie gefestigter. so, genug von mir, ich würd gern wissen, wie ihr das seht mit dem erasmus-trubel, ob ihr ihm auch verfallen seid, euch herauszuwinden versucht, ich vielleicht alles zu eng sehe, oder ob ihr was ganz anderes gefunden habt! viele grüße jános

Wieder Kultur

Die letzten Tage hatte ich ausnahsweise mal wieder etwas zu tun. Meine Spanischprüfung war diese Woche und es gab ein paar Veranstaltungen zum Streik der Uni. Die Prüfung hab ich mit 9 von 10 möglichen Punkten abgeschlossen, also ganz gut. Der Streik ist in der Nacht vom Freitag zum Samstag aufgehoben worden. Folglich wird die Uni ab Dienstag wieder funktionieren. Mal sehen was das wird.

Sonst hab ich ein paar Konzerte angesehen, in der letzten Zeit. Es scheint zu einer Routine zu werden dass ich Freitags in einen Jazzclub gehe. Ein wunderschöner, sehr intimer Club mit wirklich ausgezeichneten Jazz. Interessanterweise ist selbst dort ein Unterschied in den Kulturen zu sehen. In den meisten Deutschen Club unterhalten sich die Gäste einfach weiter, hier wird man manchmal sogar von den Kellnern gebeten ruhig zu sein. Wirklich sehr gut um der Musik zu lauschen.
Letzten Samstag gab es am Obelisk wieder ein Gratiskonzert. Diesmal war Zubin Mehta mit den Müncher Philharmonikern auf der Bühne. Es ist wirklich großartig diesen guten Orchestern unter freien Himmel und völlig gratis zu hören zu können.
Was mir aber aufgefallen ist, dass ich hier die Verhältnisse etwas verliere. Bei dem Konzert am Obelisken waren laut der Stadt etwa 30000 Zuschauer, aber mein Eindruck war eher wie 3000. Selbst nach so kurzer Zeit hab ich mich anscheinend schon an ganz andere Dimensionen gewöhnt.

Sonntag, 3. Oktober 2010

Andere Fakultät, andere Verhältnisse

Am vergangenen Donnerstag habe ich der Fakultät Architektur und Design einen kleinen Besuch abgestattet. Genauer gesagt war ich in der Arbeitsgruppe LCJ. Der Kurs nennt sich arquitectura I den ich besucht habe, ist aber stark von der Stadtplanung geprägt. Das Projekt geht über mehrere Semester und konzentriert sich auf einen ehemaligen Vergnügungspark/Mülldeponie wo ein neues Stadtviertel entstehen soll. Das besondere daran ist, dass ein Park mit integriert werden soll, der im wesentlichen zu Information über Transformationsprozesse dienen soll. Die Studenten sollen nun an verschiedenen Orten auf dem 12000qm großen Areal ihre Ideen entwickeln.

Samstag, 2. Oktober 2010

(Unterwegs mit dem) Fahrrad

Nachdem es jetzt schon einen Artikel zu den Öffentlichen gab, kommt auch was zum Radfahren. Ich selbst war noch nicht mit dem Fahhrad in Buenos Aires unterwegs, aber trotzdem kann ich schon etwas über das Fahrradfahren hier berichten. Denn erstaunlicherweise sind Radfahrer in der Stadt gar nicht mal so ungewöhnlich.

Freitag, 1. Oktober 2010

Verkehr in einer Millionenstadt

Viel Neues gibt es immer noch nicht von der Uni. Der Streik dauert an und keiner weiß so genau wie sich das entwickeln wird. Auch die anderen Austauschstudenten wissen in den meisten Fällen nicht mehr viel zu tun. Einige holen noch Hausarbeiten nach, aber wie gesagt, ein Großteil hat jetzt einfach Urlaub. 
Deshalb gibt es von mir vorerst auch nur Posts zur Stadt. Diesmal zum öffentlichen Nahverkehr.