Mittwoch, 25. August 2010

Jetzt auch mal Erfreuliches


Mit meiner Leber hab ich mich jetzt soweit arrangiert, auch wenn die Diät nicht so grandios ist. Das jetzt aber mal beiseite gelassen.

Horacio Salgan im Teatro 25 de Mayo
Zur Zeit ist ja immernoch Tangofestival in Buenos Aires und ich hatte bereits das Glück ein paar Veranstaltungen zu sehen. Unter anderem konnte ich Horacio Salgán in einem alten Theater hören. Meine weiteren Highlights waren Daniel Binelli zusammen mit Polly Ferman und Eduardo Isaac und DJ Inca. Außerdem habe ich noch Karten für das Finale der Tangoweltmeisterschaften durch 6-stündiges Warten ergattern können.





Tangoshow auf dem Plaza Dorrego




Ansonsten findet jeden Sonntag bei mir (im Hostel) um die Ecke ein großer Markt statt, samt Tangoshow auf dem Plaza Dorrego. Da ist dann auch dieses Bild entstanden. Das paar ist da jeden Sonntag und gibt eine Einführung in die unterschiedlichen Stile des Tango. Ist eine sehr schöne Mischung aus Schauspiel, Tanz und Musik. Für eine Stunde ist dann der Platz komplett voll mit Menschen, wie man ja auch teilweise sehen kann.










So weit dann zum Tango. Jetzt kann ich zumindest noch ein paar weitere kleinere Eindrücke von hier ins Blog stellen. Sofern ich nicht in der Uni bin oder mir Tangoshows ansehe wandere ich sehr viel durch die Stadt. Es gibt hier so viel zu sehen dass ich es gar nicht alles zeigen kann. Im Moment hab ich mir meistens die Architektur der unterschiedlichen Viertel angesehen. Als nächstes stehen dann die vielen Museen auf der Liste; im MALBA war ich schon. Hier jetzt einfach mal ein paar Eindrücke.


Eines der Wahrzeichen von Buenos Aires - Der Obelisk
Eines der neueren Entwicklungsgebiete - Porto Madero
Naturreservat "Costanera del Sur" - perfekt zum Joggen 


Samstag, 21. August 2010

So hab ich mir das nicht vorgestellt

Die letzte Woche war sehr durchwachsen hier in B.A. Seit heute weiß ich, dass ich tatsächlich eine vergrößerte Leber habe und jetzt strenge Diät halten muss. Um das zu erfahren habe ich 6h im Hospital Alemán zugebracht und darüber das Gratiskonzert von Baremboim vor dem Obelisken verpasst. Die Tage davor war ich erst mit einer Erkältung krank und dann mit unbestimmten Schmerzen in der Magengegend, was sich jetzt ja aufgeklärt hat.
In der Uni hat die Woche auch mit einem überaus unfreundlichen Tutor abgeschlossen. Der Gute hat anscheinend gar kein Interesse daran auf mein nicht perfektes Spanisch Rücksicht zu nehmen, obwohl er sich vorher noch danach erkundigt hatte wie gut ich mit der Sprache klar komme. Das Lächerlichste war aber die Aufgabe an sich. Wir sollten die Titel von verschiedenen Papers vom Englischen ins Spanische übersetzen. Naja, ist wohl ganz gut um Spanisch zu lernen. Ansonsten wird es mit meinem Kursproblem auch besser. Für den einen Kurs muss ich nichtmal die Vorlesung besuchen. Mal sehen wie sich das über das Semester entwickelt.
Mein Sprachkurs hat jetzt auch endlich angefangen. Wir starten, um in das Argentinische reinzukommen, doch mit den Grundlagen. Geht aber zum Glück relativ schnell, da alle in der Gruppe schon etwas Spanisch beherrschen. Wir sind insgesamt 6 Leute im Kurs, von denen 3 aus den USA und 2 aus Kanada sind. Naja und eben ein Deutscher. Das heißt dass auch hier wieder meistens Englisch gesprochen wird.

Morgen gibts dann hoffentlich wieder angnehmere Dinge auf der Tagesordnung.

Freitag, 20. August 2010

everybody is SO friendly


hejhej,

so, jetzt haben wir endlich mal sonne in lund gehabt und es war sehr sehr schön.
hab die ersten 2 tage eigentlich fast nur deutsche und einen schweizer kennengelernt, doch das hat sich jetzt bisschen geändert. gestern abend hatten wir mit unserer montor group unser erstes treffen, und weils da noch geregnet hat, haben wir bei der einen zu hause aufm balkon gegrillt. komische würstchen und dann hot dogs draus gemacht. war ganz nett und endlich mal nicht nur deutsche leute, auch ein canadier, der heidelberger zement kennt (der war rechtsanwalt in kanada und hat die verklagt), franzosen, eine blonde blauäugige barbeinige finnin, 2 türken usw usf.
(das bild zur rechten ist die m18 von lund.)
heute hatten wir dann das erste treffen von unsrer fakultät, die früher ne eigene uni war, die technische hochschule (lunds technikska högskola oder so) und bei den architekten sind dann von ca 45 erasmus leuten nur so 3 deutsche dabei, was auch ganz erfrischend war. der größte teil ist aus australien, und ich hab mit 3 von denen burger gegessen, die die schwedischen studenten für uns gemacht haben. war sehr schön in der sonne auf der wiese. der campus von uns ist eher n bisschen außerhalb von der altstadt, was aber so ziemlich auf 80%von lund zutrifft;)
viele backsteinhäuser und viel grün dazwischen, alles so aus den 60ern, alles so ganz nett. nicht so schäbig wie unsere 60er jahre uni in hd...
hab mich für nen entwurf eingeschrieben, der urban recycling heißt und wir werden 'bomb sites' oder vll alte zerstörte stellen oder einfach brachen in malmö wiederbeleben. klingt ganz gut. da is auch ne exkursion nach amsterdam dabei, und das beste is, dass die gesponsort is und wir für flug und unterbringung nix bezahlen müssen. hab ich gut gemacht, gell?
es hätte auch noch ne gesponsorte exkursion nach peking gegeben, aber das wären 3 wochen gewesen, da hatt isch keen bock druff. will ja in schweden bei den schönen frauen sein und nich bei den untersetzten schlitzaugen. wär auch n anderer entwurf gewesen, genau wie ne exkrusion auf die philipinen, berlin oder london. *uuuuh* international und so.
dann hab ich heute auch meinen studentenausweis mit subba foto gekriegt und bin jetzt voll ausgestattet.
das große thema jetzt gerade is, in welche nation (ähnlich wie verbindung, nur nich so komisch wie in schland, eher auf "soziale treffen" ausgerichtet) man eintritt, wobei das wohl auch wurscht is, weil die alle gleich sind, alle viel feiern und wenn man in einer mal drin is, kann ma auch zu allen anderen kostenlos rein. ahja. ich nehm wohl eine, die nah an meinem unigebäude is, wo wir 4 tage die woche verbringen werden. hier gibts nämlich nicht nur einen entwurfstag mit betreuung wie in weimar sondern gleich drei einhalb. find ich gut. und wir haben auch arbeitsräume mit tisch und stuhl und steckdose wie in weimar. nur leider nich im architektengebäude weil das gerade renouviert wird, aber wird schon.
morgen abend is auch gleich die erste party in so ner nation, mol gugge was die druff hänn!
jaa so des wärs erstmal, anbei wenns klappt noch schöne fotos, hab heute bei dem ausnahmewetter ne fototour gemacht und viele nette stellen entdeckt. arg schön hier, und im wohnheim wollen wir jetzt auch zusammen kochen, die norwegerin von obendrüber war recht erbaut über die idee.
alla hopp, seid gegrüßt und geküsst!

jános

ps: die australier mussten lachen, als ich gesagt hab ich hiess jános fuchs, weil fuchs wie fucks klingt...einfache gemüter, aber was soll man von denen auch erwarten ;)
unsre domkirche is älter als ihr ganzes land. die haben nichmal nen anständigen ikea und schicken den kram nach hause...


Dienstag, 17. August 2010

Kurz davor

So Florian,
jetzt hört dein Monolog auf! Morgen fliege ich gen Granada. Du verstehst jetzt schon das meiste was die sagen? also in den vorlesungen? woooooooow...
wie stehts mit einem zimmer?
morgen komme ich erstmal in madrid an und bahne mir meinen weg nach granada en autobus. vielleicht treff ich dann rafael ohne probleme. man darf gespannt sein.

tata

Samstag, 14. August 2010

Es kann nur besser werden

Meine erste Woche ist rum und geblieben ist viel Chaos, aber ein ganz gutes Gefühl. Ich hatte ja schon erwartet dass es etwas schwierig wird zu Beginn, jedoch nicht so schwierig. Die erste erste Vorlesung auf Spanisch lief sehr gut. Die Vorlesung in Geografía de la Circulacion war ziemlich interessant und der Prof. hat für meine Verhältnisse ein sehr gut zu verstehendes Spanisch gesprochen. Besonders interessant war auch die Unterrichtsform. Es war viel eher wie eine Diskussion zwischen Studenten und Dozent; echt ganz spannend. Ich freu mich auf mehr.
Ein bisschen komisch war der Kontakt oder eher seine Abwesenheit, zu den anderen Studenten. Es ist ein sehr komisches Gefühl völlig herauszuragen und skeptisch beäugt zu werden. Ich denke das größte Problem ist mein schlechtes Spanisch, obwohl ich es immer besser verstehe. Sobald ich es besser spreche werde ich auch mehr Anschluss finden.
Das Unigebäude selbst ist auch eine Kuriosität. Erstmal kann überall, bis auf die Seminarräume, geraucht werden. Dann hängen überall Spruchbänder die zur Revolution gegen den Imperialismus, den Kapitalismus oder einfach nur die Argentinische Rechte aufrufen. Es kann auch passieren, dass mitten in der Vorlesung jemand mit seinen politischen Flyern hereinkommt und sie allen Anwesenden in die Hand drückt. Sprich genau wie in der Subte (U-Bahn), in der auch immer wieder Flyer verteilt werde oder Ramsch verkauft wird.
Was mich aber aufregt ist die Administration der Uni. Um das Problem mit meinen Kursen zu lösen muss ich zu den jeweiligen Profs gehen. Exakt das ist das Problem. Ich bin zu so vielen Informationsständen gelaufen und habe nach den Büros gefragt, aber offensichtlich scheint es sowas nicht zu geben. Die Homepage der Uni ist sowieso völlig nutzlos, was sogar die Dozenten zugeben. Also habe ich nach 3 Tagen vergeblicher Suche lediglich eine eMailadresse erhalten. Will heissen, dass ich immer noch nicht mein Problem gelöst habe und es vermutlich noch eine Weile dauert.
Von der Uni und der Tatsache dass ich immer noch keine feste Bleibe habe mal abgesehen lebe ich mich hier ganz gut ein. Die nächsten Tage werden bestimmt sehr lustig werden, da hier gerade das jährliche Tangofestival angefangen hat und der Montag ein Feiertag, genau genommen der Feiertag, ist. Über in der Stadt verteilt gibt es jetzt Tango, egal ob als Show, Kurs oder einfach nur Konzert. Es wird bestimmt sehr interessant, zumal ich die nächsten Tage noch frei habe (offensichtlich) und das Wetter wieder von graue Suppe auf blauen Himmel umgestellt hat.
Also, einfach die Dinge auf sich zu kommen lassen. Wird schon irgendwie laufen.

Dienstag, 10. August 2010

Ich könnte auch ohne Uni auskommen

Das erste Mal an der Uni war sehr komisch. Ich muss leider zugeben dass die einzige Person die ich ohne Schwierigkeiten verstanden habe der Pförtner war. Trotzdem bin ich laut meiner Spanischlehrerin immerin gut genug für das zweite Niveau. Das gibt noch ein wenig Hoffnug. So richtig viel kann ich zu dem Studium selbst nicht sagen, aber die Organisation ist nicht besonders gut für Austauschstudenten. Ich weiß immer noch nicht wo und wann meine Kurse sind, weil niemand die Information direkt gben kann oder will. Die einzige Information die ich immer kriege ist ein Hinweis auf einen Aushang im Gang. Aber an keinem der Aushänge gibt es meine Kurse; selbst im Internet gibt es keine Infos. So richtig gut ist das nicht, aber noch lass ich mich nicht entmutigen. Zwar macht es keinen Spaß, aber es sind ja erst die ersten Tage.
Sonst erinnert mich die Uni stark an Berliner Zeiten. Das Ding ist genauso verwinkelt wie die FU und auch die Atmosphere ist eigentlich die gleiche. Mal abgesehen davon, dass es selbst in der Uni Stände für heisses Wasser, Kuchen und Fleisch gibt. Ungewöhnlich aber gut.

Sonntag, 8. August 2010

Buenos Aires

Heute ist mein dritter Tag in Buenos Aires und ich weiss immer noch nicht so genau wie ich das hier alles beschreiben soll. Es ist eine unglaublich faszinierende Stadt, so voellig anders als alle Orte die ich bisher gesehen habe. Am besten trifft es glaube ich voll.
Im Moment hause ich in einem Hostel in San Telmo. Das ist, wenn ich es richtig verstanden habe, das alternative Szeneviertel der Stadt. Hier waren frueher eher die Armen aus Buenos Aires zu finden, was sich in den einfachen aber wunderschoenen Haeusern wiederspiegelt. Der Spanische Einfluss ist ganz stark zu erkennen. In den letzten drei Tagen bin ich von hier aus immer wieder in die zentralen Barrios gewandert, was erstaunlich gut ging. Der Verkehr hier ist auf den ersten Blick absolut katastrophal, aber funktioniert extrem gut; sogar fuer Fussgaenger. Lediglich Radfahrer gibt es verschwindend wenige. Was mir sonst sehr stark aufgefallen ist, sind die unterschiedlichen Einfluesse auf die Architektur in den Vierteln. Teilweise ueberwiegt Europa (ohne Spanien), ein anderes Mal wieder die USA und haeufig Spanien. Sogar die obligatorsichen, gesichtlosen, modernen Hochhaeuser gibt es hier, was ich zugegebenermassen nicht erwartet habe. Rein von dem Umfeld, den Menschen und der Stadt, freue ich mich jede Minute aufs Neue hier zu sein. Besonders nachdem ich heute auch den ersten Tango gesehen habe.
Was aber wirklich schwerfaellt ist die Sprache. Ich gebe mir alle Muehe Spanisch zu sprechen und vor allem zu verstehen, aber das Argentinische ist so anders im Vergleich zu dem Spanisch das ich gelernt habe. Das Sprachtempo ist noch schlimmer als ich es erwartet habe, die Aussprache ist undeutlich und anders als mein Spanisch. Dummerweise gibt es in meinem Hostel auch ein paar Briten, mit denen ich mich angefreundet habe, so dass ich auch noch sehr haeufig Englisch spreche. Aber vermutlich wird sich das ab morgen aendern, denn dann geht es mit der Uni los. Ich bin sehr gespannt wie es danach weitergeht.