Sonntag, 5. Dezember 2010

über Klischees

Als ich hier über die Musik und die Clubs geschrieben habe ist mir mal eines der Klischees bewusst geworden. Wenn ich darüber nachdenke, dann gibt es durchaus ein paar Vorurteile die zutreffen, für beide Seiten. Hier also mal Klischees.



Ich bin ja eigentlich überhaupt kein Talent für Sprachen, aber vor kurzen ist mir etwas passiert was mir ungenehm ist. Ich habe über einen Freund aus dem Sprachkurs eine Deutsche getroffen, die dann natürlich auch Deutsch mit mir gesprochen hat. Der Punkt ist nun, dass es mir unglaublich schwer gefallen ist, wieder Deutsch zu sprechen und ich den Klang meiner Stimme in dieser Sprache wirklich nicht mehr gewohnt bin. Und gerade dieses affektierte "oh, ich weiß gar nicht mehr wie man das auf Deutsch sagt." mag ich überhaupt nicht, kann es aber jetzt verstehen.

Ein weiteres Klischee ist die Größe. Buenos Aires ist natürlich eine sehr durchmischte Stadt, aber eins ist mir trotzdem aufgefallen: ich bin (fast) überall der Größte und werde auch ständig auf meine Körpergröße angesprochen. Zugegeben wenn ich im Aufzug stehe bin ich schon gefährlich nahe an der Decke, was schon Seltenheitswert hat, aber trotzdem würde ich darum kein großes Trara machen. Meistens kommt dann die Frage wie groß ich bin, um anzuschließen ob ich aus den USA komme. Verneine ich die USA, dann sicher Canada. Ist das immer noch falsch kommt ganz die Frage nach Deutschland, manchmal auch noch Schweden. Haben die Fragenden noch Zeit, dann wollen sie wissen was ich in Buenos Aires mache und ob ich denn Basketball spiele.
Sind schon immer wieder mal ganz lustige Begegnungen.

Zu guter letzt noch das nette Klischee der technisch unterentwickelten Argentinier. Es stimmt nur teilweise. Was Mobiltelefone angeht, sind sie den Europäern deutlich vorraus. Ich hab bisher noch niemanden (von den Ausländern mal abgesehen) mit nur einem Handy gesehen. Ständig hängen sie an zwei Telefonen, weil sie für jedes Netz (der beiden großen) mit den jeweiligen Promotionen ein Telefon haben. Meistens sind diese Telefone dann auch noch Blackberries oder andere Smartphones, die hier schon ziemlich teuer sind. Dafür sind die Tarife aber wesentlich günstiger als bei uns (Prepaid mal ausgeschlossen). Einen Unterschied gibt es dann wieder bei den Computern. In meiner Studiengruppe hat lediglich einer einen Laptop und somit einen eigenen Computer. Wie Powerpoint funktioniert ist auch nicht so ganz bekannt, dementsprechend sind die Präsentationen auch ziemlich simpel (um es mal freundlich zu formulieren). Und mit meiner externen Festplatte hab ich hier auch für ziemliche Aufmerksamkeit gesorgt. Deutschland ist das ja normal große Datenmengen auch mal über eine externe Festplatte auszutauschen. Als ich das hier auch so gemacht habe wurde ich gefragt was ich denn da habe. Nachdem ich erklärt habe was das ist und wie groß der Speicher ist, habe ich jetzt drei potentielle Käufer.

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