Montag, 14. Februar 2011

Wieder zurück in Bs.As. und es kommt ein Bericht (Teil 3 - Salta)

Salta
Nachdem wir in Iguazu einen anderen Backpacker getroffen hatten, der uns dringend davon abgeraten hatte nach Asuncion in Paraguay zu fahren, weil es wirklich nichts zu tun gibt, sind wir direkt nach Salta gefahren. Nach einer 23 stündigen, furchtbaren Busfahrt (unbequeme Sitze und Essen in fertigen Rationen aus Pappschächtelchen) sind wir dort im Regen angekommen.



Diesmal haben wir uns nicht in das erst beste Hotel einquartiert, sondern sind eine Stunde durch die Stadt gelatscht. Wir hatten dann aber enormes Glück ein Hostel zu finden das noch ganz neu war und extrem ruhig. Der Besitzer hat uns überhäuft mit Reisetipps, worauf wir dann beschlossen haben ein Auto zu mieten und durch die Provinz Salta zu fahren.
Auf der offiziellen Strecke der Dakar 2011 haben wir zu erst La Poma besucht; ein Dorf das in den 30er Jahren komplett neu errichtet wurde, weil das Alte durch den Erdbeben zerstört wurde. In der Nähe des Dorfes oder besser in der Nähe von Garganta del Diablo (ja, schon wieder) haben wir die Nacht bei Lagerfeuer am Fuße eines Vulkanes im Zelt verbracht. Da ich meine Isomatte freundlicherweise verliehen habe, war das eine etwas harte Nacht auf dem Vulkangestein.
Von La Poma aus sind wir über das Dorf Cachi, das sich durch einen historischen, zentralen Dorfplatz und sehr gutes Essen auszeichnet nach Cafayate, der nördlichen Weinmetropole, gefahren. Unterwegs haben wir uns die umliegende Landschaft angesehen. Diese zeichnet sich vor allem durch die vielen unterschiedlichen Felsformationen aus. Zum Beispiel Quebrada De Las Flechas, Felsen die aussehen wie Pfeile, wenn auch nur mit etwas Phantasie. Oder aber die Landschaft rund um die Quebrada De Las Conchas. In diesen gibt es dann wieder die Formation El Anfiteatro. Ein imposante nach Oben offene Höhle. Als wir dort hin kamen gab es gerade eine Jam Session eines Gitarristen aus Patagonien, der auf die Frage aus welchen Teil von Patagonien, also Argentinien oder Chile, er komme nur antwortete dass es nur ein Patagonien gibt. Die Lieder die er gesungen hat wurden von einem Arbeiter aus der Region Salta geschrieben und von dem Musiker vertont. Begleitet haben ihn zwei Precussionisten. Das ganze war wirklich ein eindrucksvolles Erlebnis. Wie auch die gesamte Tour. Es war sehr spannend den ständigen Wechsel der Landschaft zu haben. Von einen Moment auf den anderen haben sich staubtrockene Berge mit saftig grünen Tälern abgewechselt, in denen wir dann auch einmal das Glück hatten wilde Llamas zu sehen.

Zu Sylvester sind wir dann nach Salta zurückgekehrt um in unserem Hostel mit Besitzer und Familie zu feiern. Vorher mussten wir aber noch unseren kleinen Rallywagen etwas versorgen, da er in den drei Tagen über Schotterpisten etwas gelitten hat. Hierzu sind wir in eine lokale Waschstation gefahren, was ein sehr lustiges Erlebnis war. Mein Eindruck war, dass wir die ersten Europäer waren, die dort jemals hingekommen sind. Mein Reisepartner hat sich gleich daran gemacht Kontakt zu den Einheimischen aufzunehmen. Was uns dann am Ende einen Aufenthalt von über einer Stunde, eine große Runde Bier und mehrere Einladungen zu Sylvesterfeiern eingebracht hat. Aber wir waren ja bereits vergeben.

Im ersten Moment war das etwas komisch für uns da in die Familienfeier reinzuplatzen, aber letztlich hat sich keiner dafür interessiert ob wir zur Familie gehören oder nicht, Hauptsache wir können feiern. Das war dann auch das erste Mal dass ich Coca, also die Blätter des Cocastrauchs, probiert habe. Durchaus etwas was ich öfter zur mir nehmen könnte. Schmeckt wie Spinat, lässt einen große Höhen besser ertragen (auch wenn ich das nicht bestätigen kann), macht sehr gesprächig und nach einer gewissen Zeit strak müde, was mich zu recht frühzeitiger Nachtruhe gebracht hat. Einziger Nachteil, häufiger Konsum lässt die Augen wässrig und gelb werden und macht extrem träge. Ist zumindest mein Eindruck nachdem wir in Bolivien waren, aber das kommt dann in den nächsten Teilen.

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