Mittwoch, 23. Februar 2011

Wieder zurück in Bs.As. und es kommt ein Bericht (Teil 5 - Uyuni und Salar)

Uyuni und Salar de Uyuni
Schlussendlich sind wir dann von Potosi nach Uyuni mit einer Agentur gereist, die uns dann auch weiter nach San Pedro de Atacama bringen sollte. Uyuni selbst war eine absolute Touristenstadt. Sehr viele Straßenhändler, die haupsächlich Bier, Klopapier, Sonnenmilch und alles weitere für die Exkursion in die Salzwüste verkauft haben. Wir haben uns am Abend einfach in ein Straßencafe gesetzt das den anliegenden Platz mit den Doors beschallt hat und dem Geschehen in Ruhe zugesehen.



Am nächsten morgen gab es dann die große Überraschung. Am Tag zuvor haben wir schon viele Geländewagen gesehen und uns gedacht dass zwar 8 Leute in so einem Ding viel sind, aber die schon ganz komfortabel aussehen. Leider war unser Wagen dann nicht ganz so komfortabel. Die Federn waren vielleicht vor 10 Jahren mal ganz in Ordnung, der Kühler funktionierte nicht ohne konstante Hinzugabe von Wasser und am zweiten Tag hatten wir dann schon ein Loch im Benzintank, der dann ordentlich geleckt hat. Aber der Reihe nach.
Um nach San Pedro, was in Chile liegt, zu gelangen sollten wir uns bei der Bolivianischen Migrationsbehörde in Uyuni abmelden. Unsere Reiseführung hatte uns gesagt dass das beim Start der Tour gemacht wird. Also haben wir uns nicht weiter darum gekümmert, was definitiv falsch war. Zunächst ging die Tour zum Eisenbahnfriedhof, wo mehrere Züge, die ehemals die Minen der Salzwüste mit Potosi verbunden hatten, lagerten. Ich fühlte mich stark an Wild West Filme erinnert, mit den Schienen die ins Nichts führten und den alten Dampfloks.
Als unser Fahrer dann direkt in die Wüste wollte haben wir dann nochmal nach unseren Ausreiseunterlagen gefragt und seine Reaktion war mehr als überzogen. Weil wir die Papiere nicht hatten, wollte er uns sofort aussetzen, was zu diesem Zeitpunkt bedeutet hätte dass wir die 4km nach Uyuni mit samt unserem Gepäck hätten zurücklaufen müssen und zeitgleich unseren Anspruch auf eine Tour verloren hätten (die auch schon komplett bezahlt war). Nach langer Diskussion haben wir ihn soweit bekommen mit der gesamten Gruppe nach Uyuni zu fahren. Unser Anliegen hat dann insgesamt 2 Minuten gebraucht, ein Bruchteil von dem was wir für die Diskussion aufgewendet hatten. Außerdem meinte der kleine Adel (unser 1,50m großer Fahrer) dass er noch was für sein Auto bräuchte. Diese Suche nach spannenden Ersatzteilen wie neuen Stoßdämpfern, Bezinkanister und Wasserpumpe kostete dann nochmal eine Stunde. Also waren wir ziemlich spät dran und mussten schon den ersten Punkt des Programms streichen.
Danach ging es dann endlich in die Salar, mehr oder weniger immer im Tross der Geländewagen. Ab und zu sah man dann Gruppen ratlos vor den Überresten ihrer Fahrzeuge stehen. Adel hat sein seinen offensichtlich alten und angeschlagenen Landcruiser nur sehr vorsichtig bewegt. Während die funktionierenden Fahrzeuge in großen Staubwolken an uns verbeifuhren, sind wir mit unbestimmbarer Geschwindigkeit (Tacho war auch kaputt) dahingeschlichen. Kurz von den Eintritt haben wir uns die lokale Salzproduktion angesehen; spannender Prozess. Das Salz wird zunächst in Blockform aus der Wüste geholt, dann mehrfach zerkleinert um schlußendlich in Beutel von einem Kilo verpackt zu werden (verkürzt gesagt). Insgesamt ein ziemlich unhygenischer Prozess. Auch wenn das Salz extrem Billig ist (100kg für 80 Bolivianos, also 8€) können die Leute davon leben, da sie die einzigen Personen sind, die das Salz abbauen dürfen.
Nach dem Dorf der Salzarbeiter ging es zum ersten Salzhotel. Dieses Hotel ist komplett, gut das Dach nicht, aus Salz errichtet. Dort gab es die erste Mahlzeit, zubereitet von den Händen unseres Fahrers/Guides/Koch/Mechanikers.
Nächste Station war dann die Isla del Pescado. Eine Insel (ehemals war diese Salzwüste ein See) die von Weitem aussieht wie ein Fisch oder besser gesagt die Form eines Fisches hat. Dieses Gebilde ist bevölkert von zahllosen Kakteen, unter anderem Exemplare die mehr als 1000 Jahre alt sind.
Mit kurzer Unterbrechung, eigentlich war es uns nicht vergönnt Pausen zu machen da wir ja einen Zeitplan hatten der wegen unserer langsamen Fahrweise keine Pausen erlaubte, sind wir zu einem anderen Salzhotel am Rande der Wüste gefahren um dort die Nacht zu verbringen. Ein sehr spannender Ort, da es keinen Strom, kein Wasser und Nachts kein Licht gibt. Es war einer der schönsten Sternenhimmel die ich jeh gesehen habe.
Tag Zwei startete wie gesagt mit einem Leck im Bezintank. Wir hatten einen ziemlichen Weg vor uns, der uns an zahlreichen Lagunen, die von Flamingos bevölkert waren, vorbeiführte. Dies wurde aber bereits nach der zweiten Lagune unglaublich langweilig weshalb wir immer mal wieder zwischendurch stoppen wollten um Fotos von Vulkanen oder anderen interesanteren Orten zu machen. Aber das erlaubte der Zeitplan nicht. Unser abendliches oder eher mittägliches Ziel war die Laguna Colorada, die bei günstigen Wetter Rot leuchten sollte. Aber wie mit allen Lagunen zuvor haben wir keine Farbe gesehen. Am Abend des zweiten Tages gab es auch noch einen größeren Streit mit unserem Guide. Bei unserer Ankunft hat er sich sofort zurückgezogen und sich in keinster Weise um unsere Verpflegung und unser Wohl gekümmert. Zwei Mitgliedern unserer Gruppe (Mutter und Sohn aus Korea) hat Adel auf einen Spaziergang in die Berge (wir waren bereits auf 4500m Höhe) geschickt, was gründlich schief ging. Die Beiden waren ihr erstes Mal auf solchen Höhen und hatten sowieso schon den Tag über Probleme gehabt, so dass sie nach der Tour völlig außer Gefecht waren. Da ich mit der Höhe aber überhaupt kein Problem hatte bin ich ein wenig in den Bergen umhergesprungen, bis auf knapp 5000m. Unseren Guide interessierte das alles nicht. Für den nächsten Tag präsentierte Adel uns lediglich den Zeitplan, der Aufstehen um 4.30 Uhr beinhaltete, eine Stunde früher als die meisten anderen Gruppen, und ließ keinerlei Diskussionen zu. Warum, das durften wir am nächsten Tag erleben, wir brauchten fast doppelt so lange für die Strecke zum nächsten Ort im Vergleich zu den anderen Gruppen.
Es war wirklich ein kleines Abenteuer, auch mit sehr vielen schönen Erlebnissen und Eindrücken. Aber am Ende waren wir doch ziemlich glücklich die Tour am dritten Tag vorzeitig zu verlassen, um nach San Pedro zu kommen.

Und so sah das ganze aus.

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