Sonntag, 17. Oktober 2010

Oktoberfest Américain


Ich verstehe mich nicht wirklich als bayrisch. Und obwohl ich immer gerne zum dörflichen Maifest gegangen bin, war ich noch nie auf dem Oktoberfest in München. Tja, meine erste Oktoberfest-Erfahrung hatte ich also dieses Wochenende in Jacksonward, Richmond.
Meine Mitbewohnerin Amy und ich schwingen uns Samstagabend aufs Fahrrad in den benachbarten Stadtteil Jackson Ward, dabei überqueren wir Broad Street, vierspurige Grenze zwischen dem weißen und dem schwarzen Richmond, nächste rechts, dann links, schon da.
Oh, eine riesige Weißwurst lugt über die Mauer, die den Hinterhof von der Straße abgrenzt. Viele Gäste haben sich in an Trachten erinnernde, dennoch sehr hippe Klamotten geworfen und ihre größten Krüge mitgebracht, in guter alter amerikanischer DIY-Arts-and-Crafts-Manier hat sich hier einer einen beeindruckenden Bratwursthut gebastelt. Es gibt Münchner Hofbräu Oktoberfest-Bier und Pabst Blue Ribbon vom Faß, echte deutsche Bierzelt-Party-Musik dröhnt aus den Boxen. Der Gastgeber ist amerikanischer Schwabe, ach, schön hört sich das an. Weißwürste, Sauerkraut, Blaukraut, Kartoffelsalat, Spätzle und wirklich gute selbstgelaugte und -gebackene Brezeln. Ziemlich authentisch, das muss ich den Gästen hier immer wieder bestätigen, und das tu ich nicht nur aus der obligatorischen Freundlichkeit.
Glücklicherweise wird die Musik bald gegen Oldschool HipHop ausgetauscht, und ich muss sagen, so ein Oktoberfest américain würd ich jederzeit wieder besuchen.
Prost!

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